Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie ist eine der am häufigsten angewandten und am besten erforschten Therapieformen.
Sie basiert auf der Annahme, dass problematisches Verhalten und negative Denkmuster erlernt wurden und daher auch wieder "verlernt" werden können.

Der Fokus liegt auf der Gegenwart und darauf, konkrete Veränderungen im Alltag zu erzielen.

Wie funktioniert Verhaltenstherapie?

  • Gemeinsam mit dem/der Therapeut*in werden die aktuellen Probleme und deren Ursachen besprochen und analysiert.

  • Es werden klare und erreichbare Therapieziele formuliert.

  • Der/die Therapeut*in hilft dabei, effektive Strategien und Techniken zu erlernen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Dies kann beispielsweise durch das Erlernen neuer Verhaltensweisen, das Trainieren sozialer Fahigkeiten oder das Entwickeln neuer Denkmuster geschehen.

  • Die erlernten Strategien werden in den Alltag integriert und regelmäßig reflektiert und angepasst.

Schematherapie

Schematherapie ist ein tiefgründiger therapeutischer Ansatz, der darauf abzielt, langanhaltende emotionale Muster zu verstehen und zu verändern. Entwickelt von Jeffrey Young, kombiniert diese Methode Elemente aus kognitiver Verhaltenstherapie, Bindungstheorie und Gestalttherapie, um tief verwurzelte emotionale Probleme anzugehen.

Im Kern der Schematherapie stehen die sogenannten „Schemata". Diese Schemata sind grundlegende emotionale Muster oder „Lebensfallen", die sich in der Kindheit und Jugend entwickeln und das Verhalten sowie die Wahrnehmung im Erwachsenenalter prägen. Sie entstehen oft durch unbefriedigte emotionale Grundbedürfnisse wie Liebe, Sicherheit oder Autonomie. Ein Beispiel für ein Schema ist das „Verlassenheit-Schema", bei dem Betroffene tiefsitzende Angst vor dem Verlassenwerden haben und dadurch Schwierigkeiten in Beziehungen erleben.

Die Schematherapie identifiziert und arbeitet mit verschiedenen „Modi", die verschiedene Teile unseres Selbst repräsentieren. Dazu gehören das „verletzte Kind", das die verletzlichen und verletzten Teile in uns symbolisiert, und der „elterliche Modus", der oft kritisch oder fordernd ist. Ziel der Therapie ist es, diese Modi zu erkennen, zu verstehen und zu verändern, um gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Ein wichtiger Aspekt der Schematherapie ist die Nutzung von „Erfahrungstechniken", wie Imagination und Rollenspiele. Diese Techniken helfen Patient*innen, emotionale Erfahrungen zu durchleben und zu verarbeiten, die in der Kindheit unerfüllt blieben.

Durch das Erleben und Bearbeiten dieser Erfahrungen können Patient*innen beginnen, ihre Schemata zu verändern und neue, gesunde Verhaltensweisen zu entwickeln.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die therapeutische Beziehung selbst. Der/die Therapeut*in bietet eine unterstützende und sichere Umgebung, in der Patient*innen sich verstanden und akzeptiert fühlen können. Diese Beziehung dient als Modell für gesunde Bindungen und unterstützt den Heilungsprozess. Schematherapie ermöglicht es den Patient*innen, tief in ihre eigenen emotionalen Landschaften einzutauchen, um die Wurzeln ihrer Probleme zu erkennen und zu verändern. Durch die Arbeit mit Schemata und Modi sowie durch die heilende Kraft der therapeutischen Beziehung bietet die Schematherapie einen Weg zur inneren Heilung und zu einem erfüllteren Leben.

Achtsamkeit

Grundlagen der Achtsamkeit in der Verhaltenstherapie

Definition von Achtsamkeit: Achtsamkeit bedeutet, den gegenwärtigen Moment bewusst und ohne Urteil wahrzunehmen. Es geht darum, Gedanken, Gefühle und Korperempfindungen zu beobachten, ohne sie verändern oder bewerten zu wollen.

Ziele der Achtsamkeit: Die
 Hauptziele der Achtsamkeit in der Verhaltenstherapie sind die Verbesserung der Selbstwahrnehmung, die Reduktion von Stress und die Förderung emotionaler Regulation.

Anwendung von Achtsamkeit in der Einzeltherapie

  • Atemmeditation: Der/die Therapeutin leitet den/die Patient*in an, sich auf seinen/ihren Atem zu konzentrieren, um den Geist zu beruhigen und die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken.

    Körperwahrnehmung (Body
Scan): Der/die Patient*in wird dazu angeleitet, die Aufmerksamkeit systematisch auf verschiedene Körperteile zu richten, um Spannungen und Empfindungen wahrzunehmen.

  • Psychoedukation: Der/die Therapeutin erklärt dem/der Patient*in die Konzepte und Vorteile der Achtsamkeit.

    Verhaltensaufgaben: Der/die Patient*in erhält Aufgaben, um Achtsamkeitsübungen in seinen/ihren Alltag zu integrieren, z.B.
achtsames Gehen oder achtsames Essen.

  • Akzeptanz: Der/die Patient*in lernt, unangenehme Gedanken und Gefühle zu akzeptieren, anstatt sie zu vermeiden oder zu unterdrücken.

    Kognitive Defusion: Der/die Patient*in wird darin geschult, sich von seinen/ihren Gedanken zu distanzieren und sie als vorübergehende Ereignisse zu betrachten, anstatt als wörtliche Wahrheiten.

  • Stressbewältigungstechniken:
Durch regelmäßige
Achtsamkeitsübungen kann der/die Patient*in lernen, besser mit Stress umzugehen und seine/ihre Reaktionen auf stressige Situationen zu regulieren.

    Entspannungsübungen:
Ergänzend zu
Achtsamkeitsübungen werden oft Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Visualisierungsübungen eingesetzt.

Spezifische Achtsamkeitsbasierte Ansätze in der Verhaltenstherapie

  • Ziel: Rückfallprävention bei Depressionen.

    Techniken: Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie und Achtsamkeitsubungen. Der Fokus liegt darauf, depressive Rückfälle durch das Erlernen von Achtsamkeit zu verhindern.

  • Ziel: Förderung der psychischer Flexibilität

    Techniken: Akzeptanz von Gedanken und Gefühlen, kognitive Defusion, Werteklärung und engagiertes Handeln.

Wirkmechanismen und Vorteile von Achtsamkeit

Aufmerksamkeitslenkung

Achtsamkeit hilft Patient*innen, ihre
Aufmerksamkeit bewusst zu steuern und
zu fokussieren, was bei der Behandlung
von Aufmerksamkeitsdefiziten oder bei
Angststörungen hilfreich ist.

Emotionale Regulation

Durch das bewusste Erleben und
Akzeptieren von Emotionen können Patient*innen
lernen, besser mit negativen Gefühlen umzugehen
und sie zu regulieren.

Reduktion von Rumination

Achtsamkeit hilft, Grübeleien und das
ständige Kreisen um negative Gedanken zu
reduzieren, was besonders bei Depression
und Angststörungen nützlich ist.

Verbesserte Selbstwahrnehmung

Patient*innen entwickeln ein besseres Verständnis
für ihre eigenen Gedanken- und Verhaltensmuster,
was zu einer tieferen Einsicht und einem
besseren Umgang mit psychischen Problemen führt.

Online-Therapie

In meiner Privatpraxis biete ich neben persönlichen Sitzungen auch Online-Therapie an. Diese moderne Form der Therapie hat sich als sehr effektiv erwiesen und bietet zahlreiche Vorteile für meine Patient*innen. 

Flexibilität: Sie können die Therapie bequem von zu Hause oder einem anderen vertrauten Ort aus wahrnehmen. Das spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht es Ihnen auch, Sitzungen leichter in Ihren Alltag zu integrieren.

Zugänglichkeit: Unabhängig davon, wo Sie sich befinden – ob im Urlaub, auf Geschäftsreise oder an einem entfernten Wohnort – können Sie weiterhin regelmäßig an den Sitzungen teilnehmen.

Komfort: Manche Menschen fühlen sich in ihrer gewohnten Umgebung entspannter, was eine noch offenere und effektivere Kommunikation ermöglichen kann.

Diskretion: Sie müssen nicht in eine Praxis kommen und können die Therapie in einem für Sie sicheren Raum durchführen, was ein zusätzliches Gefühl der Anonymität und Diskretion schafft.

Die Effektivität der Online-Therapie ist durch zahlreiche Studien belegt. Sie ist in vielen Fällen genauso wirkungsvoll wie die herkömmliche Face-to-Face-Therapie. Besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder in ländlichen Gebieten bietet sie eine wertvolle Alternative. Dabei setze ich auf sichere und datenschutzkonforme Plattformen, sodass Ihre Privatsphäre jederzeit geschützt ist.